Beim Immobilienmakler gilt das Prinzip der Unabhängigkeit, d.h., der Makler ist stets ein Dritter. Er darf weder wirtschaftlich noch persönlich von den Hauptvertragspartner (bspw. Käufer und Verkäufer) abhängig

sein, da sonst eine sogenannte Verflechtung bestände.

Im Fall einer solchen Verflechtung verliert der Makler seinen Provisionsanspruch. Man unterscheidet eine echte und eine unechte Verflechtung:

Der Makler ist rechtlich oder wirtschaftlich so an dem Dritten beteiligt, dass er quasi identisch ist.

Entscheidend sind die wirtschaftlichen Verhältnisse und haben Dritter und Makler die Fähigkeit zur selbständigen unabhängigen Willensbildung

Der Makler befindet sich in einem Interessenkonflikt, der ihn an der sachgerechten Wahrung der Interessen des Auftraggebers hindert, ohne dass es ein echtes Beherrschungsverhältnis zwischen Makler und Dritten gibt.

Beispiele:

Der gesetzliche Vertreter (bspw. Geschäftsführer) des Verkäufers kann nicht Makler des Käufers sein

Der Makler ist Bevollmächtigter und kann frei über den Abschluss entscheiden.

Der Makler ist Baubetreuer und der Verkauf hängt von seiner Entscheidung ab.

Der Makler ist WEG Verwalter und seine Zustimmung zur Veräußerung ist erforderlich.

Uneinheitlich ist die Rechtsprechung für den Fall, dass der Makler Objekte seines Ehepartners vermittelt.
Die Tatsache, dass Makler und Käufer verheiratet sind, führt nicht automatisch zu einer persönlichen Verflechtung, sondern es muss berücksichtigt werden, wie sich die tatsächliche Beziehung darstellt.

Intakte Ehe = Verflechtung ist anzunehmen
Getrennt lebendes Ehepaar = Verflechtung ist eher nicht anzunehmen.

Ist dem Maklerkunden die Ehe bekannt, so ist die Verflechtung nicht provisionsschädlich.

Eine Beziehung Elternteil zu Kind ist wie die Ehebeziehung zu behandeln. Auch eine eheähnliche Lebensgemeinschaft kann der Ehebeziehung gleichgestellt werden.